Kann Philosophie Hass erklären?
(Wissenschaftlicher Essaypreis 2021 – Forschungsinstitut für Philosophie Hannover)
Hg. v. Barbara Zehnpfennig
Ausstattung
Einband: Paperback; Seiten/Umfang: 70 S.
ISBN
978-3-943897-66-1
Preis
9,90 Eur (D) mit MWSt.
Bezug
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„Kann Philosophie Hass erklären?“ Anhand dieser Frage soll einem Affekt tiefer nachgegangen werden, der zunehmend das Zusammenleben in der Gesellschaft gefährdet.
Wie lassen sich das Phänomen Hass und seine Grundtönungen erfassen? Welches Weltverhältnis kommt im Hass zum Ausdruck? Vermag eine philosophische Durchdringung des Hasses Erkenntnisse hervorzubringen, die wir benötigen, um einer Apotheose des Hasses entgegenzuwirken?
Die Essays ermutigen zu einem philosophisch reflektierten Nachdenken über Hass und liefern wichtige Beiträge, um Chancen und Gefahren für das zukünftige Zusammenleben auszuloten. Sie zeigen zudem, dass die Philosophie keine Beschäftigung im Elfenbeinturm sein muss, sondern eine Disziplin sein kann, die auch dem Alltagsdenken etwas zu sagen hat.
Inhalt
Vorwort
Barbara Zehnpfennig, Kann Philosophie Hass erklären? Laudatio
Dominique-Marcel Kosack, Vertrautes Verkennen. Über den Hass und die Zumutung seiner Alternative
Fabienne Forster, Zerbrochene Welt. Über Hass als Zerstörung, Anfeindung und Indifferenz
Marie Wuth, Hate. Imaginary Roots and Fatal Dynamics of a Complex Relation
Informationen zu den Preisträger*innen
Das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
Relevante Vorträge der AutorInnen
(1) Die Herausgeberin Frau Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig hät die Laudatio zur Verleihung des Wissenschaftlichen Essaypreises 2021 des FIPH
Verleihung Wissenschaftlicher Essaypreis - Laudatio von Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig from FIPH on Vimeo.
(2) Der Preisträger Dominique-Marcel Kosack gibt am FIPH einen kurzen Einblick in seinen Essay über "Vertrautes Verkennen. Über den Hass und die Zumutung seiner Alternative"
Essaypreis - 1 Preisträger - Dominique-Marcel Kosack from FIPH on Vimeo.
(3) Die Preisträgerin Marie Wuth gibt einen kurzen Einblick in ihren Essay "Hate. Imaginary Roots and Fatal Dynamics of a Complex Relation"
Essaypreis - 3 Preisträgerin - Marie Wuth from FIPH on Vimeo.
Zu den Autorinnen und Autoren
Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig
weitere Informationen zur Autorin
Barbara Zehnpfennig ist Professorin für Politikwissenschaft (Politische Theorie und Ideengeschichte) an der Universität Passau.
Nach dem Studium der Philosophie, Soziologie, Germanistik und Geschichte in Berlin wurde Barbara Zehnpfennig 1983 mit einer Arbeit über Platon und Fichte promoviert. 1999 habilitierte sie sich an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg mit einer Arbeit über Hitlers Mein Kampf. Von 1984 bis 1991 lehrte sie an der Freien Universität Berlin und der Hochschule der Künste in Berlin. Von 1991 bis 1999 nahm sie eine Lehrtätigkeit an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg wahr. Seit 1999 hat Zehnpfennig eine Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau. 2017 wurde sie zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt.[1] Zehnpfennig ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Zehnpfennigs Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind die antike Philosophie, amerikanisches Verfassungsdenken, Totalitarismustheorie und speziell der Nationalsozialismus in theoretischer und ideengeschichtlicher Perspektive.
Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift für Politik, Vorstandsmitglied im Forschungsinstitut für Philosophie Hannover und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Gedenkstätte "Runde Ecke" in Leipzig. Bis 2015 war Zehnpfennig langjährig Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens (DGEPD), deren Beirat sie seit diesem Jahr angehört. Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied des Bayerischen Zentrums für Politische Theorie (BayPol), in dessen Promotionskolleg sie an der wissenschaftlichen Leitung mitwirkt. Ebenfalls bis 2015 war Zehnpfennig eine der Herausgeberinnen des Jahrbuchs Politisches Denken.
Zehnpfennig war Mitglied des Stiftungs-Beirates der Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen. 2018 trat sie wegen der Entlassung des Direktors Hubertus Knabe zusammen mit Freya Klier und Heidi Bohley unter Protest zurück.
Titel/Artikel im Verlagsprogramm:
- Kann Philosophie Hass erklären?, hg. von Barbara Zehnpfennig (2022).
- "Kann Philosophie Hass erklären? Laudatio", in: Kann Philosophie Hass erklären?, hg. von Barbara Zehnpfennig (2022), S. 9-13.
Dominique-Marcel Kosack MTheol
weitere Informationen zum Autor
Dominique-Marcel Kosack MTheol ist katholischer Theologe, der in Grenzbereichen forscht. Er studierte bis 2016 Theologie in Leipzig, Erfurt und Jerusalem. Es folgte eine einjährige Weiterbildung für den seelsorglichen und schulischen Dienst im Bistum Erfurt. Seit 2017 ist Kosack Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Dogmatik der Universität Erfurt und Promovend am dortigen Kolleg „Theologie – Tradition – Transformation (t³)“. Im Rahmen seines Dissertationsprojekts forscht er zum christlichen Erlösungsglauben in der Spätmoderne. Dabei arbeitet er ausgehend von Charles Taylor, Hartmut Rosa und Michel Foucault verschiedene genealogische Erzählungen des Selbst heraus – deren Problematisierungen und normativen Konzepte personaler Identität – und konfrontiert etablierte theologische Entwürfe mit ihnen. Daneben erschienen zuletzt weitere Beiträge zur charismatischen Gebetshausbewegung sowie zu veränderten Weltzugänge angesichts des Klimawandels.
Kosacks Forschungsstil zielt auf Erkenntnis durch Perspektivwechsel. Dazu dienen zum einen das interdisziplinäre Arbeiten an der Grenze zu Philosophie und Sozialwissenschaften, zum anderen der methodische Vorrang des Selbstverständnisses analysierter Positionen.
Kosack ist verheiratet und hat drei Kinder.
Seine Forschungsschwerpunkte sind: Veränderung der Schlüsselkategorien christlichen Erlösungsglaubens, Genealogien des spätmodernen Selbst (exemplarisch bei Charles Taylor, Hartmut Rosa und Michel Foucault), Glaube und personale Identität in charismatischen Gebetsbewegungen
Titel/Artikel im Verlagsprogramm:
- "Zerbrochene Welt. Über Hass als Zerstörung, Anfeindung und Indifferenz", in: Kann Philosophie Hass erklären?, hg. von Barbara Zehnpfennig (2022), S. 15-28.
Fabienne Forster M.A.
weitere Informationen zur Autorin
Fabienne Forster M.A.ist Doktorandin im Forschungsprojekt „Evolution in Science, Philosophy and the Public Sphere“ an der ETH Zürich. Sie studierte Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Bern sowie Geschichte und Philosophie des Wissens an der ETH Zürich, wo sie 2018 mit einer Arbeit über die Entwicklung des Realitätsbegriffs im Werk des Philosophen und Begründers des Pragmatismus Charles Sanders Peirce abschloss. Beruflich war sie im Bereich der Forschungspolitik tätig, unter anderem in Mandats-Anstellung für die Schweizer Co-Präsidentschaft der Europäischen Weltraumorganisation ESA beim Swiss Space Office in Bern. Zuletzt war sie Mitarbeiterin im Programmbereich Philosophie bei Schwabe, Verlag für Geistes- und Kulturwissenschaften. Ihr philosophisches Interesse richtet sich derzeit insbesondere auf systematische und historische Fragen der philosophischen wie öffentlichen Generalisierungstendenzen von einzelwissenschaftlichen Theorien. Ihr Dissertationsprojekt befasst sich einerseits mit der Bedeutung der öffentlichen Debatten des 19. Jahrhunderts um die Darwin’sche Evolutionstheorie für die Ausarbeitung der Evolutionären Metaphysik von Peirce. Andererseits thematisiert sie die bisher in der Rezeption wenig beachtete sozialphilosophische Relevanz des Peirce’schen Evolutionismus.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Philosophie des Klassischen Pragmatismus, insbesondere Charles S. Peirce, Philosophie- und Biologiegeschichte des 19. Jahrhunderts
Titel/Artikel im Verlagsprogramm:
- "Kann Philosophie Hass erklären? Laudatio", in: Kann Philosophie Hass erklären?, hg. von Barbara Zehnpfennig (2022), S. 29-45.
Marie Wuth M.A.
weitere Informationen zur Autorin
Marie Wuth M.A.promoviert an der University of Aberdeen (UK) unter Betreuung von Prof. Beth Lord und Dr. Edward Thornton und wird durch das Marie Skłodowska-Curie PhD-Programm POLITICO gefördert. Zuvor studierte sie Philosophie und Kulturwissenschaften an der Freien Universität Berlin und der Leuphana Universität Lüneburg. In ihrer Dissertation entwickelt sie mit Spinoza einen affekttheoretischen Begriff des Politischen und diskutiert die Möglichkeiten und Bedingungen politischer Handlungsfähigkeit.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Affekttheorie, Politische Philosophie, Sozialphilosophie, Feministische Theorie, Dekoloniale Theorie, Umweltphilosophie
Titel/Artikel im Verlagsprogramm:
- "Kann Philosophie Hass erklären? Laudatio", in: Kann Philosophie Hass erklären?, hg. von Barbara Zehnpfennig (2022), S. 47-63.
Text & Dialog
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